Carmen schreibt Ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Ihr Angebot des Schattensegelns hat mich instand gesetzt, aus meiner Sackgasse herauszufinden. Trotz vieler Bücher kam ich da nicht heraus... Einen neuen Anstoß gab mir ein Satz von Melitta Breznik in ihrem Roman: Mutter- Chronik eines Abschieds. Sie selbst ist Psychotherapeutin und schreibt: VIELLEICHT HÄTTE MUTTER MEIN LEBEN AUFGEFRESSEN, WENN ICH IN IHRER NÄHE GEBLIEBEN WÄRE.
Auf-ge-fres-sen!!! Ich fragte mich, ob meine eigene Tochter in einem Nachruf auf mich auch solch einen Satz hätte denken, sagen, fühlen können? Wieder gegoogelt: Mutter-Tochter- Symbiose- ... und ich fand SIE.
Das erste Video: Selbstintegrierende Traumaaufstellung.
Am nächsten Tag musste ich beim Augenarzt warten. Ich hatte ein Notizbuch und einen Stift dabei. Mein Versuch: ich wollte, angeregt durch dieses e r s t e Video, einmal aufzeichnen, wohin ich denn meine Tochter ( 40 J. ) s t e l l e n würde.
Da fand ich k e i n e Stelle! Nicht einmal ganz nah bei/ neben/ hinter oder vor mir! Mein Bleistift zeigte mir eindeutig an, dass ich sie in mir behalten hatte. Dieser Moment des Hinsehens, des Erkennens, des Begreifens war alles gleichzeitig: Entsetzen, eine tiefe Traurigkeit, ein Schmerz, Tränen, eine KLARSICHT sondergleichen u n d das befreiende Aufleuchten einer Gewissheit, dass nun alles gut werden könnte.
Ich bestellte mir Ihr Buch. Die Bestellzeit nutze ich, indem ich vormittags ein Video nach dem anderen durcharbeitete. D.h. Ich protokollierte mit. Meine eigenen Aufzeichnungen ließen mich immer klarer die Art Ihres Vorgehens erkennen. Und, noch bevor ich Ihr Buch überhaupt in Händen hielt und anfangen konnte zu lesen, schrieb ich meiner Tochter, dass sie in allem ‚mehr Recht‘ hatte als ich mir je eingestehen konnte. SIE war und ist mit ihren 40 Jahren so viel weiter gewesen als ich; immer hatte sie auch noch versucht, mich ‚mitzunehmen‘, hatte mich nie gänzlich losgelassen- und ich habe sie NICHT VERSTANDEN!, habe ihre Sprache, ihre Worte, ihre Begriffe NICHT verstanden! Schon früh klagte sie über fehlende Grenzen zwischen uns, sie sprach von konstanter Überberührung durch mich....., und genau darauf war ich doch stolz!, dass ich alles im Vorherein wahrnahm, unausgesprochen....!
Ich fühlte mich so verletzt, zurückgewiesen. Und dabei wollte ich meinen eigenen Kindern doch ‚ eine andere Mutter‘ sein, als ich sie selbst hatte.....
WAS FÜR EIN GLÜCK!, was für ein GNÄDIGER MOMENT, als mir bei meiner Recherche IHR ARBEITSANSATZ, IHRE VIDEOS,IHR BUCH begegneten!
Heute habe ich Ihr Buch durch!!, habe ungefähr 16 Stunden Videomitansichten protokolliert, fühle jeden Tag neu eine tiefe Kraft in mir, imaginiere, dass ich ‚immer zu dritt‘ bin, rechts mein wahres Selbst, links mein kindliches Ich.
Das kindliche Selbst meiner Tochter, das ich mir fälschlicherweise auch einverleibt ( ein- ver- leibt!) hatte, konnte ich loslassen und an meine Tochter freisagen. Ein erstes klärendes Gespräch zwischen ihr und mir tat schon guuut.
Es kommt so viel gerade in Bewegung, in eine natürliche, gesunde, heitere Form, dass ich mich an den Kopf fasse: so einfach ist das? Soooo hätte mein Leben sein dürfen, wenn ich die Chance gehabt hätte, Ihre Arbeit, Ihre Struktur eher kennenzulernen??
Im August wurde ich 75 J. ( Ich BIN tatsächlich Sternbild LÖWE !)
Fragen Sie nicht nach der Menge meiner Tränen, den Elendzeiten als Kind, als Heranwachsender - u n d als Mutter, die wahrnimmt, dass sie auch das eigene Herzensanliegen noch ‚verpasst‘, nämlich eine gute Mutter sein zu dürfen.
IHRE Struktur, IHR Konzept bedeutet, dass sich zum erstenMal alle Einzelerkenntnisse aus den vielen Jahren vorher zu einem leuchtenden und tragenden Fundament zusammengefügt haben. Ich DANKE IHNEN!
Ich danke Ihnen mit den mir so kostbaren Worten meiner Tochter in unserem ersten Gespräch, als ich ihr wenigstens schon den Zwischenstand meines neuen Anlaufs auf sie zu mitteilen wollte und konnte. Schon mein Erkennen, dass ich sie mir einverleibt, also noch gar nicht ‚losgelassen‘ hatte, hatte die Wirkung, dass sie sich in ihren Grenzen geborgen fühlte!
Ero´s Antwort
liebe sehr geehrte frau carmen,
was für eine wunderbare rückmeldung!
herzlichen dank dafür.
ich selber fühle mich durch dies konzept beschenkt - und bin natürlich tief überzeugt von seiner gültigkeit.
aber noch selten hat jemand aus dem eigenen erleben diesen metamorphoseprozess so treffend beschrieben!
ich freue mich sehr für sie und für ihre tochter.
darf ich das teilen mit schülern und klienten?
oder noch besser: darf ich sie zu einem interview einladen in "mein paradies!"
Nachdem ich Ihre E-Mail gelesen hatte, habe ich mich als Erstes ‚in Ihr Paradies‘ entführen lassen. Kopfhörer...., und Sie dabei anschauen.
Glücklich, weil ich Ihre Ausführungen anhören- und ‚abnicken‘ konnte, WEIL ich sie verstand! Eigentlich könnte frau meinen, allein dieser Gruß könne doch ausreichen, um ein Verstehen bei a l l e n anzustoßen?!
In Ihren Sitzungen betonen Sie aber immer, dass die Klienten ihr Anliegen, ihr Problem benennen sollen, wobei Ihnen selbst bei ungenauen Angaben faszinierend gelingt, eine Ausgangssituation für Ihre weitere Arbeit, schon fast der allererste lösende Schritt...mit dem Patienten gemeinsam herzustellen.
Damit will ich sagen, dass ich doch recht lange mit Ihnen , mitsegeln‘ musste, immer auch Zeit brauchte, um zu ‚verarbeiten‘. ( DAS gelang mir auf langen Radtouren, einer Lieblingsbeschäftigung meines Mannes und mir, und- langen Gängen am dänischen Meer, u n s e r e m Paradies seit nun auch schon 40 Jahren. Immer dasselbe ‚alte‘, geliebte dänische Haus, das uns nun schon von den ‚ Kindern unserer dän. Vermieter’ weitervermittelt wird, und ausschließlich an uns. Mein/ unser KRAFTort; und in vielen, vielen Gartenbeet-Arbeitszeiten, unter freiem Himmel und sowieso d r a u ß e n!)
Ihren Paradiesgruß also gehört, und dann habe ich doch eine Regel ‚gebrochen‘; ich habe ‚das Vergangene‘ noch einmal wieder zur Hand genommen, habe das kleine Büchlein angeblättert, mit dem ich ‚überlebt‘ habe, weil ich all MEINE Mutternot irgendwie loswerden musste. Mir half von 1998 an, die beiden letzten Lebensjahre meiner Mutter mit wöchentlichen Besuchen nach Oldenburg hin (1 Std. Fahrt) anschließend zu Hause mit zum Teil heftigen Ausbrüchen zu ‚ventilieren....
Warum ich das schreibe?
Weil durch Ihre Arbeit ein ‚Reihumschlag‘ gelang!
Durch die Erkenntnis, dass mein Tun und Handeln massiv durch all das, was ich mir für mein eigenes Überleben antrainiert hatte, geprägt war, konnte ich wahrnehmen, dass mein Handeln auch meiner Tochter gegenüber immer nur von meinem falschen Selbst verantwortet war. ( Wie konnte das, was ich mir hart erarbeitet, erprobt, durchlitten hatte, denn nicht auch für meine Tochter genau DAS BESTE, das absolut Richtigste sein? Ich verstand die Welt nicht mehr. Dass ich sie in IHREN EIGENEN Nöten, Bedürfnissen, Wünschen g a r n i c h t s a h, sehen konnte, hatte ja wiederum damit zu tun, dass ich mich/ meine Tochter selbst nährte..... )
ABER wie befreiend war es dann AUCH, klarsichtig meiner Mutter/ und meinem Vater ihr je falsches Selbst zuzuerkennen. ( D a s alles hatte ich in meinem Tagebüchlein festgehalten: diese Wut, diesen Hass, schlimme Entgegnungen, die ich nur runtergeschluckt, abgeweint, schriftlich nieder!geschrieben ...niemals zu Lebzeiten ausgesprochen hatte..)
Durch Ihr Buch, durch Ihre Videoarbeit habe ich m i c h entdeckt, habe, 21 Jahre nach ihrem Tod, die Liebe meiner Mutter für jeden neuen Tag gewonnen ( und es fühlt sich so guuuut an !) Sie haben auch hierin RECHT: Australien hätte keine Lösung gebracht; die WAHRnehmung, das für Wahr- nehmen und diese neugefundene Verbindung zu l e b e n, kann nur in mir selbst, aus mir selbst heraus gelingen. Sie sehen, Ihr Paradiesgruß hat noch einmal wieder Nuancen verstärkt und bewusst gemacht, die mein vorgestelltes Regentagsprogramm heute vollkommen ‚auf den Kopf‘ stellen.
Wie war/ ist das mit meinem DANK an Sie?
Wie im Märchen vom Griesbrei: der quillt und quillt nach, läuft über, läuft über, füllt nach und nach Flächen, Räume aus...... Das ‚Bild‘ gefällt mir gerade sehr, und ein bisschen etwas von Märchen hat das Glück, das ich empfinde, ja auch. Unvorstellbar, dass es mir j e t z t neu vergönnt ist, mich so unglaublich wohl zu fühlen.
Da bleibt nichts mehr ‚in Schwebe‘, da ‚lastet’ nichts mehr, was mich nichts mehr angeht....
Ich kann jetzt den ureigensten Raum meiner Tochter genau so a c h t e n und wahren, wie ich ab jetzt auch dafür Sorge trage werde, dass mir mein Raum, meine Selbstanteile nicht mehr verloren gehen.
GriesbreiFÜLLE eben........
Sehr geehrte Herr Langlotz, Sie merken vielleicht, ich bin eine Schrift-Frau? Ich habe beim Schreiben Nachdenkzeit, anders als in einem Gespräch. Das geht mir manchmal einfach zu schnell.
Und ja, Sie können in Ihrer Arbeit mit Auszubildenden und auch mit Patienten von mir als ‚alter‘ Frau weitersagen, dass sich das Leben auch mit 75 Jahren anfühlt, als dürfe alles, alles neu b e g i n n e n. Dass es sich so lohnt, sich selbst als ‚Kraftpaket‘ zu erleben, dass, und jetzt müssen Sie sich ein R.M.Rilke Wort anhören, das ich so sehr schätze, dass es ein Lebensmotiv geworden ist: „Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit“.( Rilke während der letzen schweren Krankheit zu Frau Nanny- Wunderly )
Ero antwortet
ja ich sehe,
sie sind "eine schriftfrau"
schreiben ist ihre stärke
ihr talent.
das sehe und respektiere ich.
danke auch für "ihr paradies"
und das wort von rilke, das ich nicht kannte
und das so tief und versöhnt klingt.
und danke für ihre zustimmung zur veröffentlichung
Nachricht von Carmen am 14.8.23 ( Mich hat Ihr letzter Newsletter sehr berührt. Auch ich habe tatsächlich ausgerechnet, wann sich der Sterbetag meiner Mutter in m e i n e m Leben jähre…..) ABER: lebendiger, reicher, beglückender sind wichtigere Daten, die mit IHNEN zu tun haben und mein Leben veränderten: 13. 7. 2021 Ich suchte und fand Sie im Netz, sah ein allererstes Video Ihrer Arbeit. 25.3.2023 Ich schrieb mir aus Ihrem Newsletter / Ist die Not am größten Ihren Satz > DIE ELTERN SIND JA EIGENTLICH NUR INSTRUMENTE DIESER ERDE….< auf und klemmte ihn mir, für immer sichtbar, unter meine Schreibtischauflage.
Ich habe diese Worte begriffen, durchdacht, von allen Seiten abgeklopft, sowohl in Richtung Vergangenheit, also auf meine Eltern bezogen, und, tausendmal wichtiger, in Richtung meiner Kinder. ( Dabei gebe ich zu, dass ich zunächst voller Empörung war und gedacht hatte: t y p i s c h Mann! Keine Frau, keine Mutter könnte diese Ihre Aussage unterschreiben!!! Je neun Monate Schwangerschaft! Je so lange Zeit der persönlichen Inanspruchnahme…! )
Jetzt hat uns unsere Tochter / 42J. für drei Wochen besucht. Nach zwei Jahren Kontaktstille, sie hatte sich diese Zeit bei der Familie, den Geschwistern, bei Freundinnen und Freunden erbeten, nach zwei Jahren waren meine Augen, mein Herz, meine Arme einfach o f f e n, und ich konnte auf wunderbare Art und Weise diese junge Frau, die eben auch meine Tochter ist, l a s s e n, annehmen, ihre Botschaften erkennen, sie respektieren, ohne sie ‚mutterbesserwisserisch‘ zuzuschütten: ich konnte ihren Besuch genießen.
Ich war NICHT s i e! Ich blieb i c h, bewahrte mir meinen eigenen Raum, verletzte i h r e n nicht! Das gelang! Das gelang! Und DASS das so war, verdanke ich Ihnen und Ihrer Arbeit! Kapiert! ASSIMILIERT🧡! Erfolgreich angewandt und gelebt!
Durch meine intensive Auseinandersetzung mit dem, was Grenze, Grenzziehung, Wahrung von Räumen mit uns macht, erlebe ich eine unbeschwerte, federleichte N ä h e, die mich froh macht. ( Zu Weihnachten hat sie ihren nächsten Besuch angesagt….)
Lieber Ero, von Herzen Dank!, immer wieder - und täglich von neuem - und meinen Gruß im August, Carmen ANtwort Ero: liebe carmen
danke für dies glück!
gerade beschäftige ich mich mit dem introjekt - z.b. einer geliebten person.
und sie haben dasselbe erlebt aus der perspektive der mutter.
eine sensible, vielleicht zu offene tochter - ohne grenzen
und eine mutter, die diese ungefilterte nähe zu einem lebendigen wesen sucht.
ohne zu ahnen, dass auch - oder gerade! -so eine tochter angewiesen ist darauf, dass zumindest andere ihre grenzen respektieren, selbst wenn sie selber sie nicht schützen kann.
diese rückmeldung kann für andere betroffene so heilsam sein - meinen sie nicht?