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ero langlotz
Administrator
Beiträge: 223 | Zuletzt Online: 26.03.2023
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Ero Langlotz
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Psychiater und Systemtherapeut im
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Registriert am:
12.09.2012
Geschlecht
männlich
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keine Angabe
    • ero langlotz hat einen neuen Beitrag ""SCHATTENSEGELN"" geschrieben. 14.02.2023

      Zwei Tage später schrieb "Eva" -- meine antworten dazu in kleiner schrift.

      EVA: Ich habe in der letzten Woche gemerkt daß ich mit den Aufstellungen an (m)eine Grenze des Machbaren gekommen bin. Ich musste eine abbrechen weil ich stecken blieb. Es war NUR Gefühl da, KEINE Erinnerung, ich war darin 2-3 Jahre alt, eine Schattengestalt neben meiner Oma, unglaubliche Angst dass "die" mich kriegen können, ich mich verstecken muss. Ich konnte diese Angst nicht vom Tisch räumen, da sie nicht konkret war und die Gefahr bis heute zu bestehen scheint. Ich denke da kommt die Methode an ihre Grenze.

      ERO: das klingt ganz pausibel. und es ist mir wichtig, noch mehr über diese grenze zu erfahren - bisher hatte ich noch keine rückmeldung dazu.
      ich könnte mir vorstellen, einen online-austausch-tag für "schattensegler" über den newsletter anzubieten und dazu auch therapeuten meiner liste einzuladen, die bereit sind,
      betroffene an dieser grenze zu begleiten.
      was halten sie davon? würden sie da teilnehmen?

      EVA: Jetzt wo viele leichte bis mittelschwere Traumen gelöst sind, kommen die wirklich schweren Brocken. Ich WEISS nicht ob es einen sexuellen Missbrauch gab. Die Symptome deuten darauf hin, aber unsere Familie ist auch so schon belastet genug, so dass diese auch von der schieren Menge an Erlebnissen stammen können.

      ERO: bisweilen übernimmt eine klient*in auch so ein thema unbewusst von einem familienmitglied - zu dem sie eine besondere nähe hatte - evtl. die oma. In traumatisierten familien finden wir häufig das bizarre phänomen, dass ein zugehörigkeitsgefühl zwischen personen - und generationen - durch LEID entsteht: indem es übernommen wird, oder geteilt wir oder neu kreiert wird - um "dazu gehören zu dürfen". dann wird das leid so etwas wie eine clubkarte, die man nicht verlieren möchte, um weiter dazu gehören zu dürfen.
      das könnte in einer "begleiteten" aufstellung gelöst werden.

      EVA: Nach diesem Abbruch ging ein paar Tage gar nichts mehr. Ich habe mich gesträubt noch eine Aufstellung zu machen. War wie im Nebel. Vielleicht eine Art Erstverschlechterung wie Sie es beschreiben. Es hat viel aufgewühlt... (aber ich kenne da schon meine Grenzen und mache eine Pause bevor ich zu weit gehe. Gestern und heute habe ich wieder zwei erfolgreich absolviert.)

      Bei solchen Sachen, denke ich, wird das "Schattensegeln" überfordert und der Betroffene braucht echte Begleitung.

      ERO: diese frage, ob es so eine grenze für schattensegeln gibt, ob und wie man sie umgehen kann, interessiert mich sehr.
      die möglichkeit zu einer begleiteten aufstellung gibt es doch!

      EVA: Auch mit dem wahren Selbst der Eltern habe ich immer noch Probleme. Ich konnte es eben erst annehmen, nachdem ich "das Böse (was sie im Stande waren zu tun)" separat aufgestellt habe.

      ERO: genau, das nennen wir das durch eigenes trama bedingte falsche überlebensselbst der eltern, das im eigenen raum nichts zu suchen hat und vom tisch gekickt werden kann, einschliesllsich der bisher unterdrückten wut- und hass-ausdrücke.

      EVA: Bis dieses Element da steht, empfinde ich ihrem wahren Selbst gegenüber aber immer noch Ekel bei den Aufstellungen. Ich habe im wahren Leben zu ihnen nur noch sporadisch Kontakt über WhatsApp. Wenn ich eine Frage über die Vergangenheit stelle muss meine Mutter urplötzlich einkaufen gehen und meldet sich dann nicht mehr, mein Vater kann sich nicht mehr erinnern und auf weitere Nachfragen antwortet er dann auch nicht mehr, oder "es ist ihm zu blöd".
      (Was muss passiert sein dass die so geworden sind..?)

      ERO: da beschreiben sie genau dies phänomen, das kinder eine ahnung bekommen müssen vom trauma der eltern, weil sie immer wieder erleben, dass sie durch bestimmtes verhalten bei ihnen ein eigenes trauma „triggern“ dass dann zu kontaktabbruch, zu aggressiven - oder depressiven reaktionen führt. Um das zu vermeiden, lernen sie ihr spontanes verhalten zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken.

      EVA: DAS loszulassen, es nicht mehr persönlich zu nehmen, da hat das Schattensegeln enorm geholfen. Zu verstehen dass das DEREN Sache ist, das mit mir, als Mensch, garnichts zu tun hat und vorallem, dass das nichts mit LIEBE zu tun hat, ist besonders heilsam! 
      Ich brauche deren Gemeinheiten nicht mehr mit mir zu tragen!!
      ERO: genau!

      EVA: Meine Selbstverletzungen haben aufgehört. Ich habe nicht mehr das Bedürfnis MICH für DEREN Verhalten zu bestrafen. Sehe MICH nicht mehr als bösen Menschen, der es nicht anders verdient hat als dass man so mit ihm umgeht... (was oft seitens meiner Mutter als Rechtfertigung gebraucht wurde).
      Das WUSSTE ich zwar schon vorher, kognitiv, meine Gefühle aber, die Programmierung, blieben bevor ich das Schattensegeln entdeckt habe, komplett unbetastet. Ratio vs Gefühlsprogramm... zwei Welten. Kam ein Trigger, war ich verloren und sofort wieder in dem Selbstzerstörungsmodus. Das ist jetzt anders!

      ERO: diese veränderungen sind spektakulär! alleine durch schattensegeln!

      EVA: Dieser ganze Weg in der Aufstellung ist wichtig, vom Problem, über die Beteiligten, deren Traumen, einfach mal Übersicht zu haben, dann das Aufdröseln der verschiedenen Parteien in ihre eigenen Verantwortungsbereiche, das sich verteidigende grandiose Selbst, die Unterwerfungsstrategien, hin zu dem wahren Selbst und zur Anerkennung des kleinen Kindes. Diese ganze Strecke hilft dem darin Verstrickten, zu SEHEN, WER für WAS verantwortlich ist, die übernommenen Verantwortungen (von denen die sie nicht tragen wollten/konnten), zurückzugeben und somit ist ein Loslassen erst möglich. Davor ist es nur ein Wirrwarr an Gefühlen, Schuldzuweisungen, Ängsten, Papiertigern, die als solche nicht erkannt werden können, sondern nur wie ein riesiger Stein im Magen liegen. Oder, man sieht vor lauter Wald die Bäume nicht.

      ERO: genauso sehe ich das auch, die präzise abfolge dieser schritte hat ihre innere logik, nur so lässt sich der "gordische knoten" aufdröseln.

      EVA: Ja, sie sagen es, es gibt so viele Traumen und nicht genug Therapeuten. Und gerade wenn man ausgebrannt ist wird das Geld schnell knapp, weil man ja keine Kraft mehr hat neues zu beschaffen... teure Therapie ist da schwer möglich. Kenne ich nur zu gut. Da hat sich in den letzten Jahren mit der Digitalisierung viel getan, unzählige Erfahrungsberichte, Aufklärungsvideos und z.B. die Möglichkeit des "Schattensegelns". Hilfe zur Selbsthilfe. Toll daß Sie das anbieten!!

      ERO:

      EVA: Mein Beruf... Tausendsassa :)
      Nein, die letzten 7 Jahre habe ich als Hilfsarbeiterin am Flughafen bei den Sicherheitskontrollen verbracht. Knochenjob, Wechseldienste, als Mensch ist man nur noch wenig wert... keine Selbstwirksamkeit, Erniedrigung... so verhält sich dann auch die Psyche, man baut unheimlich ab... (Pygmalion/Rosenthaleffekt läßt grüßen.) Aber, ich hatte auch viele Nachtschichten zum Lesen die mich sehr haben reifen lassen!!

      ERO: schön wie nüchtern sie die negativen – aber auch die positiven aspekte dieser metamorphose-phase beschreiben können.

      EVA: Vor meinem Burnout war ich Fernsehjournalistin, vor und hinter der Kamera,. Traumjob . . .

      ERO: da konnten sie ihre talente entwickeln und anwenden. und die sind nicht verloren.

      EVA: . . . nur das "Imposture Syndrome" ...
      ERO: den begriff kannte ich nicht. beim googeln fand ich https://www.emotion.de/psychologie-partn...mpostor-syndrom
      der zusammenhang mit frühen beziehungstraumen wird da schon vermutet

      EVA: … hat mich vom Thron gefegt. (Schuldgefühle dass ich ja eigentlich nicht daher gehöre, Quereinsteigerin, kein Studium, Dyslexie, Asi-Familie... die anderen alle so klug und gebildet aus gutem Hause... Mich verstecken, keine nahen Freundschaften eingehen, dass ja keiner merkt woher ich komme und ich "entlarvt" werden könnte... Klassiker)
      Gosse - Spitze - Gosse und jetzt bin ich HIER, bin ich ICH 😊. Endlich...

      Interessant ist, dass ich mich nach dem Burnout in der Haut eines 17 jährigen Mädchens wiedergefunden habe (ich war 35), als hätte man einen Schalter umgelegt. Die erwachsene Frau war einfach weg.
      Heute weiss ich, das war das grandiose Selbst das verschwunden war. Übrig blieb ein unreifer Teenager, der über die letzten 10 Jahre, alleine (ich lebe sehr zurückgezogen, keine Kinder, kein Partner) aber mit vielen Büchern und Youtube, nachreifen konnte. Jetzt gilt es mal wieder vor die Tür zu gehen. Ohne Panik, einfach ICH. Freunde finden, ein Leben haben.

      ERO: bemerkenswert! inzwischen kicken wir das grandiose selbst nicht mehr einfach weg - wir lernen immer noch dazu!
      da steckt ja sehr viel kreativität und intelligenz drin, die unbedingt recykelt werden muss: das grandiose selbst legt sich auf den boden - um "gesund zu schrumpfen", um alle übernommenen selbstüberforderungen abzugeben, an die erde. kreativiät und intelligenz "fliessen" zurück zur client*in, die diese nun für sich selbst einsetzen kann. Die leere verschrumpelte hülle des früheren grandiosen selbst erscheint nun wie ein leere kokon, aus dem gerade der schmetterling geschlüpft ist. Dies bild macht es leichter, sich von den resten des grandiosen selbst zu verabschieden.

      EVA: Die Aufstellungen hier sind so eine Art Abschluss. Vor ein paar Jahren wäre ich für soviel Gefühl und LÖSUNGEN, wahrscheinlich noch nicht bereit gewesen. Die Bücher habe ich auch oft nur bis zu dem Punkt gelesen, wo die Betroffenen Geschichten schilderten, analysiert wurde... den Lösungsteil, das ging noch nicht... ich wollte mich erst VERSTANDEN fühlen. Wissen ob es wirklich so schlimm war oder ob ich mir alles nur einbilde (wie meine Mutter behauptet). Geschichten hören, vergleichen können, glauben können an mich und meine Symptome, nicht verrückt zu sein!

      ERO: da sprechen sie ein weiteres wichtiges thema an. Das benennen und würdigen der verletzungen ist wichtig für die klient*in, wie eine bestätigung dafür, dass ihre EIGENE WAHRNEHMUNG richtig war.

      EVA: Die Aufstellungen bieten das alles in einem, weil sie mit dem "Clienten" den GANZEN Weg durchgehen.

      … Die längste Zeit im "wahren Selbst" waren 3 ganze Tage am Stück im Januar. (Kannte es aber schon vorher, blitzte manchmal so auf.) Im Moment ist es noch eine On-Off Beziehung ;) 

      Sie können gerne meine Mails/Kommentar anonymisiert veröffentlichen, ganz oder teilweise.
      Danke noch einmal für Ihre Arbeit, die hat mich sehr glücklich gemacht!

      ERO: Oh – danke für ihre offenheit.
      Vielleicht sollten sie diese methode lernen und selber anwenden. Dann erleben sie täglich dieses glück, bei anderen und bei sich selbst!?
      Danke für diese wertschätzung und für ihre zustimmung zur veröffentlichung. das ist sehr wertvoll für mich - und für die verbreitung der methode.

    • ero langlotz hat das Thema ""SCHATTENSEGELN"" erstellt. 14.02.2023

    • ero langlotz hat einen neuen Beitrag ""SCHATTENSEGELN"" geschrieben. 14.02.2023

      Der Text ist ins neue "Schattensegeln-Forum" umgezogen und befindet sich jetzt hier>
      "SCHATTENSEGELN"

    • ero langlotz hat einen neuen Beitrag "Selbstliebe im Alltag" geschrieben. 08.09.2022

      Hallo Laura,
      ja diese Beobachtunge machen wir auch.
      Aufgrund unserer Erfahrungen beim Lösen früher Beziehungstraumen verstehen wir das so:

      durch frühes Beziehungstrauma wird der Selbstwert einer Klient*in beeinträchtigt.
      Sie erlebt sich selbst als nicht liebenswert - und versucht dann, Liebe "zu erkaufen" durch Leistung.
      Wenn ihr jemand bedingungslose Liebe schenken möchte, macht sie das sogar besonders misstrauisch.
      Der Tisch ist für sie gedeckt - aber sie verhungert am gedeckten Tisch.
      Schmerzlich für sie - aber auch für den anderen, der ihr seine Liebe schenken wolte.
      In der "Selbst-integrierenden Stressor-Auflösung" erkennt sie, dass sie immer noch das alte Trauma, "verklebt" mit der damaligen Bezugsperson und deren Trauma UND mit den eigenen Bewältigungs-Strategien als "Konglomerat" gespeichert hat, an dem sie sich noch heute orientiert.
      Obwohl es unvereinbar ist mit ihrem Wesen.
      Daher der Stress! - Mit allen Folgen für Gesundheit, und für Beziehungen.
      Wenn es ihr gelingt, diesen Stressor aus ihrem Raum zu entfernen, wird Platz für ihr eigentliches Wesen, ihr "wahres Selbst" - das seinen Wert in sich selber hat, unabhängig von Leistung, unabhängig von Anerkennung durch andere.
      Dann kann die Liebe wieder fliessen, und auch die lange gestaute Wut bekommt ihren "gesunden" Kanal.
      Liebe Grüsse
      Ero

      Sieh dazu in diesem Forum:
      Beziehungs-Trauma als individueller und kollektiver Stressor Stressor-Auflösung durch Selbst-Integration

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ero langlotz
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