Lieber Kollege Langlotz,
Sie sprechen von der Entscheidungsfreiheit einer Mutter für oder gegen ein ungeborenes Kind. Kann ich nachvollziehen. Aber was ist mit der Entscheidungsfreiheit des Ungeborenen bzw. dessen Recht auf (Weiter)Leben ?
Gerade diese Fragen machen bestimmt einigen Eltern, die sich für eine Abtreibung entschieden haben, zu schaffen... und kommen dann mit dieser Problematik in die Therapie.
Hier geht es dann ja nicht nur um Trauer zulassen und Verabschiedung , sondern auch darum, zu eigenem (schuldhaften) Verhalten zu stehen, statt sie zu verdängen oder schön zu reden. Hier geht es nicht um Moral, sondern darum, die Verantwortung für die Konsequenzen eigener Entscheidungen zu übernehmen. Denn das ist erwachsenes , autonomes Verhalten... denke ich.
Wie oft machen wir uns in unserem Verhalten an anderen und uns selber schuldig und tun dann so, als wenn das nicht wahr wäre. Wir können in unserer Begrenztheit oft nicht allen gerecht werden. Wohl dem, der dies sieht und bejaht und so auch damit in Frieden leben kann.
LG Ulrich Wolters