Wie geht es euch mit Selbstliebe im Alltag? Wie lebt und zelebriert ihr diese? Ich finde Selbstliebe etwas sehr Schönes, doch leider habe ich das Gefühl, dass sich viele Menschen zu wenig oder gar nicht lieben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Trauma im Gepäck hat oder nicht. Es ist auch ein Akt der Selbstliebe, wenn man an sich arbeitet und sich schmerzlichen Themen stellt.
Hallo Laura, ja diese Beobachtunge machen wir auch. Aufgrund unserer Erfahrungen beim Lösen früher Beziehungstraumen verstehen wir das so:
durch frühes Beziehungstrauma wird der Selbstwert einer Klient*in beeinträchtigt. Sie erlebt sich selbst als nicht liebenswert - und versucht dann, Liebe "zu erkaufen" durch Leistung. Wenn ihr jemand bedingungslose Liebe schenken möchte, macht sie das sogar besonders misstrauisch. Der Tisch ist für sie gedeckt - aber sie verhungert am gedeckten Tisch. Schmerzlich für sie - aber auch für den anderen, der ihr seine Liebe schenken wolte. In der "Selbst-integrierenden Stressor-Auflösung" erkennt sie, dass sie immer noch das alte Trauma, "verklebt" mit der damaligen Bezugsperson und deren Trauma UND mit den eigenen Bewältigungs-Strategien als "Konglomerat" gespeichert hat, an dem sie sich noch heute orientiert. Obwohl es unvereinbar ist mit ihrem Wesen. Daher der Stress! - Mit allen Folgen für Gesundheit, und für Beziehungen. Wenn es ihr gelingt, diesen Stressor aus ihrem Raum zu entfernen, wird Platz für ihr eigentliches Wesen, ihr "wahres Selbst" - das seinen Wert in sich selber hat, unabhängig von Leistung, unabhängig von Anerkennung durch andere. Dann kann die Liebe wieder fliessen, und auch die lange gestaute Wut bekommt ihren "gesunden" Kanal. Liebe Grüsse Ero