Wenn die Möglichkeit eines artgerechten Lebens von den Macht-Eliten als Utopie bezeichnet wird, dann wird die Realität immer mehr zu einem Alptraum ohne Ausgang. Dann wird das Erwachen aus diesem Alptraum immer zwingender.
1. Die eskalierenden Krisen – Verlust einer rationalen Orientierung? Seit den 70er Jahren sind die Folgen eines ungebremsten Wachstums bekannt. Dennoch hat eine neoliberale Wirtschaftsdoktrin zur einer Deregulierung geführt, und dadurch einen „Raubtier-Kapitalismus“ entfesselt, welcher die Reichen immer reicher – und die Armen immer ärmer macht. Die Folgen: Zunahme der sozialen Ungerechtigkeit, mit sozialen Unruhen, Kriegen, Vertreibung und Flucht. Seit mehr als 30 Jahren sagen uns die Wissenschaftler, dass die Menschen-gemachten Klimaveränderungen unser Überleben bedrohen. Die Bevölkerung und die von ihnen gewählten Politiker*innen waren nicht in der Lage, rechtzeitig Lösungsstrategien zu entwickeln, als die dafür erforderlichen Kosten noch überschaubar waren. So eskalierten diese Krisen ungebremst. Angela Merkel hat als deutsche Kanzlerin die letzten 16 Jahre geprägt. Statt rationale Entscheidungen zu treffen, orientiert an den Zukunfts-Interessen Deutschlands – wie es dem von ihr abgelegten Amtseid entsprechen würde – hat sie sich in einem vorauseilenden Autoritätsgehorsam an den Interessen der Macht-Eliten orientiert. In der Klimafrage waren das die Interessen der deutschen Autokonzerne, in der Finanzkrise war das der Deutsche-Bank-Chef Ackermann, der durch sein Investmentbanking die Bankenkrise mit ausgelöst hatte. Frau Merkel zeigt keine Einsicht. Und – wieder in vorauseilendem Autoritätsgehorsam? – wagt niemand, sie dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Im Gegenteil: sie bekommt gerade das grosse Verdienstkreuz. Was ist die Ursache für diese individuelle und kollektive Verwirrung, die eine erfolgreiche Selbstregulierung in dieser Krise blockiert?
2. Individuelle Selbstentfremdung In der Arbeit mit frühen Beziehungstraumen wird rasch deutlich, wie sehr frühe Erfahrungen emotionaler Verlassenheit, Abwertung oder Benutzt werden, von seelischer und körperlicher Gewalt („Traumen“) die Entstehung eines gesunden Selbstwertgefühls verhindern können. Die Folgen für den Einzelnen sind gravierend. Diese traumatischen Erfahrungen verhindern Selbstwert und später eine Orientierung am eigenen Selbst. Und sie generieren ein Überlebensprogramm, welches starr und unbewusst das Selbstbild, das Erleben und das Verhalten der Betroffenen bestimmt. Ein ganzes Leben lang. Dieses Programm umfasst verschiedene Aspekte die sich gegenseitig ergänzen und verstärken: Selbst-Verleugnung. Eine Tendenz, vorauseilend die eigene Lebendigkeit (Wahrnehmung, Unterscheidung von wahr und falsch, Gefühle, Bedürfnisse, Impulse einschliesslich Wut) zu unterdrücken – um sich selbst, vor Verletzungen (Verboten, Abwertungen, Gewalt) zu schützen und/oder um andere(Eltern) zu schonen, die durch eigene Traumen wenig belastbar scheinen. Einseitige Orientierung an den Ansichten und Bedürfnissen der Bezugspersonen, um durch Leistung und Gehorsam die Anerkennung und Wertschätzung von anderen zu bekommen – die man sich selber nicht geben kann (fehlendes Selbstwertgefühl). Das führt zunächst zu einer magisch-grandiosen Selbstüberforderung und Selbstüberschätzung, und endet meist mit massiver Selbstabwertung führt, wenn die grandiosen Ziele sich als unerreichbar erweisen. Verlust der Struktur. Das heisst die Fähigkeit eigene Grenzen wahrzunehmen und zu schützen – und fremd Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren – geht verloren. Die Folge ist das Symbiosemuster. Es kann daher als Kompensationsversuch bei Verlust der Autonomie verstanden werden. Dazu kommen Blockade der gesunden Agression (Abgrenzung, eigene Ziele verfolgen), die sich dann „andere Kanäle sucht“ und destruktiv wird, gegen sich und andere. Blockade der echten, bedingungslosen Liebe: Ohne Selbstwert können die Betroffenen Liebe nicht annehmen („Verhungern am gedeckten Tisch“). Verlust der Selbst-Fürsorge. Die Wahrnehmung eigener Bedürfnisse ist blockiert. Die Fähigkeit zur Fürsorge wird „zweckentfremdet“ für Abhängigkeits-Beziehungen zu Bedürftigen – und eventuell als „Liebe“ deklariert. Kompensatorisch erwarten die Betroffenen dann von anderen (auch als „Liebe“ missverstanden), dass er ihre Bedürfnisse erspürt („von den Augen abliest“). So können nur Abhängigkeits-Beziehungen entstehen.
3. Kollektive Selbst-Entfremdung Ist nicht dieses kollektive Unvermögen, daszu den eskalierenden Krisen geführt hat, nicht Folge einer kollektiven Selbst-Entfremdung? Sind nicht fehlende Autonomie und Selbstbestimmung zugleich Folge eines Jahrtausende währenden Macht-Missbrauch durch die „Eliten“? Sie orientieren sich nicht am Gemeinwohl, sondern einseitig am kurzfristigen Profit. Sie missbrauchen ihre Macht, um dieses „Recht des Stärkeren“ zu legalisieren. Krebs Sie missbrauchen ihre Macht zur Desinformation, indem sie alternative Gesellschaftsformen, die sozialer Gerechtigkeit, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit ermöglichen, als Utopie verleumden. Ursache unseres hierarchisch strukturierten Gesellschaft. Sind nicht die – oben als Traumafolge bezeichneten – Eigenschaften des „vorauseilenden Gehorsams“, die Bereitschaft sich benutzen zu lassen (um sich wertvoll zu fühlen) entscheidende Voraussetzungen für unser Gesellschafts- und Wirtschafts-System?
4. Selbst-Verbindung als Lösung individueller Krisen Als SELBST bezeichnen wir den Teil von uns, der sich bewusst ist, ein „Kind dieser Erde zu sein“, die ihn hervorgebracht hat, die ihn trägt und nährt - bedingungslos. Da Bewusstsein, selber Teil eines grösseren, schöpferischen Ganzen zu sein, gibt ein Gefühl von Wert und Würde, unabhängig von Leistung oder der Meinung anderer. Diese Selbst-Achtung ist naturgemäss verbunden mit einer Achtung anderer Menschen, verbunden auch mit einer Achtung der Erde mit ihrer Fauna und Flora.
Das Potential zu diesem SELBST und den damit verbundenen Selbstwert bekommen wir mit der Geburt. Aber das Bewusstsein für diesen eigenen Selbstwert muss erst „geweckt“ werden, durch bedingungslosen elterlichen Liebe. Die konkrete wiederholte Erfahrung: „ich bin es wert, geliebt zu werden, unabhängig von Leistung oder Gehorsam, einfach weil ich so bin wie ich bin“ ist die Voraussetzung für ein stabiles Selbstwertgefühl. Dieses Selbstwertgefühl wird zur zentralen Orientierungsgrösse, es bestimmt das Selbstbild, das Erleben und Verhalten. Es ermöglicht die Unterscheidung zwischen Eigenem – und Fremden. So kann der Betroffene eigene Grenzen wahrnehmen – und schützen – und fremde Grenzen wahrnehmen und respektieren. Diese Struktur gibt Klarheit – statt Verwirrung. So wird selbstbestimmtes Denken und Handeln möglich, orientiert an der Realität und an den essentiellen eigenen Bedürfnissen, und am langfristigen Gemeinwohl (Zukunft). Selbstverbindung ermöglicht Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Sinnhaftigkeit und Glück – unabhängig von Leistung, unabhängig von den üblichen Surrogaten Besitz, Konsum und Macht. Diese Elemente haben bisher das unheilvolle Wachstum angeheizt. Wenn sie wegfallen, dann macht das die Transformation zu Nachhaltigkeit leichter.
Selbst-orientierte Beziehungen Die Achtung für das eigene Selbst ermöglicht auch die Achtung für das Gegenüber und für das grössere schöpferische Ganze, als dessen Teil wir uns verstehen: die Erde. Wenn Beziehungen bestimmt sind durch diesen gegenseitigen Respekt, dann werden Begegnungen „auf Augenhöhe“ möglich, mit einem Ausgleich von Geben und Nehmen – statt sich benutzen und benutzen lassen. Wie die zahlreichen Videos auf diesem Kanal zeigen, ist die Methode der „Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellungen“ in der Lage, individuelle Krisen nachhaltig zu lösen.
Selbst-Orientierung und Gesellschaft Die kollektive Orientierung an diesem Prinzip kann dazu führen dass sich auch wirtschaftliche Organisationen mehr am längerfristigen gemeinsamen Wohl (Gemeinwohl) orientieren, als ausschliesslich an einer Steigerung des eigenen Profits. Dann bekommen auch die Gesichtspunkte Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Umwelt – und Klima-Schutz wieder den Stellenwert, der ihnen gebührt. Solange jedoch die alten Machteliten ihre Macht – durch Medien, durch pseudowissenschaftliche „Thinktanks“ – dazu missbrauchen, um diese alternativen, zukunftsorientierten Strategien – und deren Vertreter – gezielt als Utopien zu diffamieren, solange werden die Krisen zunehmen. Und die Realität wird immer mehr zum Alptraum.
Bewusstseinstransformation durch individuelle Selbst-Ermächtigung Frühe Beziehungstraumen und deren Folgen – unter anderem der Autoritätsgehorsam – sind weit verbreitet. Der US-amerikanische Psychologe Stanley Milgram hat bereits vor 60 Jahren durch seine berühmt gewordenen Experimente herausgefunden, dass 2/3 der Bevölkerung davon betroffen sind. Er selber war von dem Ergebnis geschockt und konnte sich das Phänomen nicht erklären. Er forderte seine Fachkollegen dazu auf, dies Phänomen genauer zu erforschen, da es die Zukunft der menschlichen Spezies gefährden könnte. Heute können wir erkennen, dass die Folge einer kollektiven Traumatisierung ist. Allerdings wird es nie genug Traumatherapeut*innen geben, um den Bedarf an Therapie zu decken. Das hier vertretene Konzept der Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung bietet den grossen Vorteil, dass es bei leichter bis mittelschwerer Traumatisierung auch in Selbstregie durchgeführt werden kann. Interessierte können „passende“ Aufstellungsvideos mit eigenen Klötzchen nachverfolgen und spüren dadurch bereits mehr Klarheit und Orientierung. Wir nennen das „Schattensegeln“.