Ich selbst, war von Kollektiver Schuld betroffen-hatte 2007 einen kompletten Zusammenbruch meiner Person- ich flüchtete mein leben lang vor dem Kollektiv meiner Eltern- sie kommen aus bäuerlichen Kollektiven. Durch die Systemische Selbstintegation nach Dr. Langlotz ist es mir gelungen mein eigenes Selbst wiederzufinden und doch bemerkte ich, das da eine gewaltige Kraft gegensteuerte meinen Erfolg zu leben. Und so habe ich begonnen mich mit Kollektiven zu beschäftigen. Was ist es und wie stark beeinflusst es den Menschen.Ein Kollektiv ist über Jahrhunderte getragenes Wertesystem der Sippe, es bestimmt die Partnerwahl, den Beruf, auch Krankheiten und den Erfolg eines Sippenträgers.Kollektiven sind z. b. Kirche, Adel, Bauern, Ärzteschaft, Handwerk, Beamte oder auch Länder der Herkunft. Der Mensch möchte zwar ausbrechen, weil er den Druck verspürt anders sein zu wollen, doch er gerät immer wieder an seine Grenzen, durch scheitern von Beziehungen, durch Krankheit oder durch Misserfolge, Konkurse seiner Firmen. Es ist bedarf immer einen Kraftakt weg vom Kollektiv und doch gelingt es nicht, wenn das Kollektiv dagegen ist. Ich habe meine Herkunft Vater und Mutter des öfteren gestellt, es gab zwar Erleichterung, doch ich hatte immer das Gefühl, da schiebt was noch kräftigeres rein. Dann fing ich an, mit einer befreundeten Psychologin, die mir die Anregung aus dem Psychodrama gab, eine Zeichnung zu entwickeln, die jetzt nach 11/2 Jahren ausgereift ist. Diese Zeichnung zeigt auf, wie und wo das Kollektiv auf den Klienten einwirkt, welche Bereiche davon betroffen sind, wie stark es auf seinen Selbstanteilen Einfluss nimmt, und was ansteht, Aufzustellen. Da der Klient die Auswirkung kennt, trägt er sie auch in diese Zeichnung ein und ich kann dann die Ursache erkennen und es mit ihm auch Aufstellen. Es ist sehr beeindruckend wie schnell der Klient in seine Kraft kommt. Nach ca. 3 Wochen zeichnet er wieder und er kann selbst sehen was sich getan hat. Die Ängste sind dadurch in Vertrauen gewandelt und das sieht man ihm auch an. Meiner Erfahrung nach ist ein Kollektiv nicht mit einer Aufstellung zu lösen, denn es hat trotz seiner negativen Auswirkungen zu gleich auch einen Sicherheitsfaktor für den Klienten, und es bedarf einer bewussten Entscheidung von ihm auszusteigen und darum bedarf es oft mehrerer Sitzungen, um den Klienten frei zu bekommen.
Ps: Ich konnte auch erst meine ganze Heilung erfahren, nachdem ich in mehreren Sitzungen, mein Kollektiv friedlich abgegrenzt habe.
Falls jemand Interesse hat, oder Fragen hat bezügl. der Zeichnung, kann er sich sehr gerne an mich wenden
Ein Fallbeispiel einer Klientin dessen Kollektiv gestellt wurde: die Klientin ist geschieden und hat einen Sohn der schon erwachsen ist, sie zieht immer das gleiche Muster in Partnerschaften an, Männer für die sie die Mutterrolle einnehmen sollte. Ihre Herkunft: Vater und Mutter, ihre Beziehung zum Sohn, auch ihr Zwilling wurde in vielen Aufstellungen schon abgegrenzt und doch bleibt dieses Beziehungsmuster. Sie ist selbst Therapeutin, ist sehr wissend, hat studiert und hat viel praktische Erfahrung. Sie kam zu mir weil sie von meiner Art, die Themen aufzuzeichnen, mehr wissen wollte. In dieser Zeichnung trug sie auch ihre kollektive Schuld ein. Sie kommt auch aus einem bäuerlichen Kollektiv.....in diesem Kollektiv ist über Jahrhunderte ein Wertesystem verankert z. b. Mütter die einen Sohn gebären erhöhen damit ihren eigenen Wert in der Familie, wodurch eine Mutter-Sohn Symbiose noch verstärkt wird. Wir stellen das Kollektiv: sie stellt sich auf den Platz des Selbst vom Kollektiv und fühlt sich einfach wunderbar angekommen , da ist ihr Platz wie sie auch ganz klar ausspricht. Ich versuche ihr klar zumachen welchen Preis sie damit bezahlt, ihr eigenes Selbst opfert sie dafür, das Selbst, das es nicht braucht gebraucht zu werden, das Partnerschaft führen kann ohne in die Mutterrolle zu gehen......sie war am Anfang zögerlich da auszusteigen, machte es dann aber doch. Ein paar Tage danach rief sie mich an, um mir zu erzählen was sie erlebt hatte - sie war sehr aufgeregt - und erzählte mir sie sei auf das Familiengrab gefahren um eine Kerze anzuzünden und ein Verwandter ihres Kollektives war frisch beigesetzt, auf dem Totenzettel stand: "In tiefer Trauer um meinen Lebensgefährten und Sohn"......durch dieses Erlebnis hatte sie die Bestätigung, das ihre Aufstellung und die Abgrenzung des Kollektivs für sie der Schlüssel für eine glückliche Partnerschaft waren.
Ein ganz grosses DANKE an Ero und seiner Methode der Selbstintegation
Liebe Grüsse und ein schönes Weihnachtsfest euch allen