RESILIENZTRAINING ALS DO-IT YOURSELF FIT FÜR DIE KRISE
Liebe Besucher meines YT Kanals. Hier erkläre ich euch , warum ich eine neue Video-Serie vorbereite mit dem Titel
FIT FÜR DIE KRISE
RSILIENZTRAINING ALS DO IT YOURSELF
Wir erleben gerade eine erschreckende Häufung globaler Krisen. Unsere gewohnten Lebensbedingungen werden sich ändern. Wir müssen erkennen, dass der uns vertraut gewordene Wohlstand nur dadurch möglich war, dass wir die Ressourcen ausplünderten und Menschen in anderen Ländern – aber auch bei uns – ausbeuteten. Diese Krisen waren voraussehbar, aber da wir alle das nicht wahr haben wollten, treffen sie uns umso heftiger. Zugleich haben wir versäumt, unsere eigenen Ressourcen, unsere eigene Resilienz kennen zu lernen und gezielt zu stärken. Daher nehmen Ängste, Resignation und Verzweiflung immer mehr zu. Dazu kommt: Alte individuelle – aber besonders auch kollektive – Traumen werden bei Vielen durch den Krieg im Nachbarland getriggert. Da scheint es mir sinnvoll und not-wendig, eine Form des Resilienz-Trainings vorzustellen, das von Betroffenen selber angewendet werden kann – ein „Do it Yourself“-Verfahren – um das eigene Potential der Resilienz gezielt zu stärken.
WAS IST RESILIENZ? Im Internet gibt es dazu sehr unterschiedliche Angaben. Für uns am hilfreichsten erscheint mir folgende Beschreibung: Der Begriff Resilienz (von lateinisch resilire: zurückspringen, abprallen, nicht anhaften) stammt ursprünglich aus der Materialkunde und bezeichnet Stoffe, die auch nach extremer Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren, wie etwa Gummi. Bei resilienten Menschen funktioniert das Prinzip ähnlich. Dank ihrer großen inneren Widerstandskraft richten sie sich nach einer gewissen Zeit wieder auf und gestalten ihr Leben weiter. Ganz so, als hätten sie eine geheime Kraftquelle und einen unerschütterlichen inneren Kompass. (Nach Wikipedia bzw.https://resilienz-akademie.com/wiki/resilienz-definition/)
SYMBIOSEMUSTER UND FEHLENDE RESILIENZ Da ich mich zu diesem Thema schon ausführlich geäussert habe, fasse ich mich hier kurz. Wir verstehen das weit verbreitete Symbosemuster als Folge einer frühen Traumatisierung: Frühe belastende Erfahrungen, die nicht verarbeitet werden konnten, werden zusammen mit den damals entwickelten Überlebensstrategien gespeichert im Limbischen System. Dieses „Konglomerat“ ist dem Bewusstsein nicht zugänglich und bestimmt daher lebenslang Selbstbild und Verhalten der Betroffenen – obwohl die einzelnen Elemente unvereinbar sind mit dem eigenen Wesen. So werden sie zum Stressor, und blockieren sowohl Selbst-Verbindung (Selbst-Bestimmung) als auch die Abgrenzungsfähigkeit der Betroffenen („Abgrenzungsverbot“).
Unsere Methode der Systemischen Selbst-Integration beruht auf der Erfahrung, dass die Abgrenzungsfähigkeit gezielt „trainiert“ werden kann, sodass die Betroffenen in der Lage sind, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu schützen. Zu ihrer Überraschung stellen sie dann fest: sobald sie wieder ein Bewusstsein haben für ihr Recht, auf einen eigenen Raum, dann sind sie in der Lage, ihre gesunde Kraft dafür einzusetzen, diesen Raum von Fremdem und Toxischen zu befreien, sodass sie endlich wieder sich Selbst, ihren Wesenskern spüren können. Die vielen Aufstellungs-Videos auf meinem YT Kanal zeigen die hohe Wirksamkeit dieses Prinzips Abgrenzungs-Training gerade auch bei komplexen frühen Beziehungstraumen. Das Lösungsprinzip ist so logisch und klar, dass Betroffene den Prozess mit den Symbolen (Klötzchen) nachvollziehen können und dadurch selber die klärende Wirkung erleben können. Diese Aufstellungen „im Windschatten“ eines anderen nennen wir „Schattensegeln“. Die oben zitierte Beschreibung von Resilienz macht deutlich, dass Resilienz, psychologisch gesehen, Abgrenzungsfähigkeit und Selbstverbindung bedeutet. Daraus folgt, dass auch Resilienz gezielt verbessert werden kann, durch ein Training der Abgrenzung. Die dadurch verbesserte Selbst-Verbindung bewirkt genau das, was eingangs beschrieben wurde als „eine geheime Kraftquelle und einen unerschütterlichen inneren Kompass.“
Da der Lösungsprozess bei kombinierten Beziehungstraumen relativ komplex ist, erschien es mir sinnvoll, das Prinzip modellhaft an „einfachen“ Beziehungen zu demonstrieren. So können Betroffene durch die Klärung ihrer Beziehung gleichzeitig ihre Resilienz stärken. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei meiner Frau, nicht nur dafür dass sie sich als „Modell“ zu Verfügung stellt – sondern auch dafür, dass sie mich seit über 35 Jahren liebevoll und verständnisvoll begleitet hat! Nur so war ich in der Lage, diese Konzepte zu entwickeln.
EXKURS ZU RESILIENZ UND SYMBIOSE ZEICHEN EINER FEHLENDE RESILIENZ • Sich nicht wehren können gegen körperliche und seelische Verletzungen. • Tendenz, sich von anderen für deren Interessen ausnutzen zu lassen. • Sich gleich schuldig fühlen, wenn etwas schief geht, auch wenn man dafür gar nicht verantwortlich ist. • Sich ungerechtfertigte Vorwürfe und Abwertungen von Anderen zu sehr „zu Herzen gehen lassen“.
WAS BEEINTRÄCHTIGT DIE ENTSTEHUNG VON RESILIENZ Als Psychiater und Traumatherapeut stelle ich immer wieder fest, dass in unserer leistungsorientierten Gesellschaft Kinder schon früh dazu erzogen werden, zu gehorchen, sich unterzuordnen und etwas zu leisten – so als seien sie nur dann wertvoll. Dies Selbstwertgefühl macht die Betroffenen abhängig von Leistung und äusserer Anerkennung. Daher nennen wir dieses Selbstwertgefühl extrinsisch. Noch verwirrender ist es für das Kind, wenn Eltern zusätzlich traumatisiert und daher selbstunsicher und bedürftig sind. Das Kind, abhängig von Zuwendung dieser Eltern, „lernt“ schon früh, die – auch unausgesprochenen! – Wünsche und Bedürfnisse dieser Eltern wahrzunehmen und sich mehr danach zu orientieren, als nach den Eigenen. Ja die Eltern erwarten das häufig von ihrem Kind, so als hätte das etwas mit „Liebe“ zu tun, und als hätten die Eltern das Recht dazu, diese „Liebe“ einzufordern. Aber mit Liebe hat das gar nichts zu tun! Es handelt sich um „emotionales Benutztwerden“. Gleichzeitig neigen diese Eltern dazu, das gesunde Bedürfnis eines Kindes, seine Gefühle (auch Wut und Ablehnung!) und Wünsche und Kritik zu äussern, als verboten und egoistisch abzuwerten und abzulehnen. In dieser wenig unterstützenden Umgebung konnte das Kind kein gesundes („intrinsisches“) Selbstwertgefühl entwickeln. ABER ES HAT ÜBERLEBT! Auch wenn es sich dafür verbiegen musste! Um zu überleben, hat es gelernt seine Wahrnehmung einseitig nach AUSSEN zu richten, um die Ansichten, Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Eltern wahrzunehmen, und sich nach ihnen orientieren zu können. Die Wahrnehmung nach INNEN, das heisst für seine eigenen Ansichten Bedürfnisse und Erwartungen zu unterdrücken, um Konflikte zu vermeiden und sich besser nach Aussen orientieren zu können. Dieses „Programm“ war damals existenziell wichtig für das eigene Überleben. Daher wird es „sicher“ gespeichert im „Limbischen System“, einem entwicklungsgeschichtlich frühem Gehirnbereich, welcher dem Bewusstsein nicht zugänglich ist. So bestimmt dies Überlebens-Programm auch später Selbstbild und Verhalten. Das wird oft als Zwang erlebt, da es bewusst nicht korrigiert werden kann. So blockieren frühe belastende Erfahrungen („Beziehungstraumen“) auch später eine Entwicklung des Erwachsenen zu Autonomie: statt sein Leben SELBST-bestimmt führen zu können, neigt der Betroffene zu Anpassung, Fremdbestimmung und Abhängigkeit. Er entwickeln ein SYMBIOSE-MUSTER. Da es verbreitet ist, halten die Betroffenen es für normal – zumal sie ja auch keine Alternative erlebt haben.
VERWIRRUNG DURCH DAS SYMBIOSEMUSTER Das Symbiosemuster kann kurz und treffend so beschrieben werden: Die Betroffenen neigen dazu, sich eher mit Fremden zu identifizieren – statt mit ihrem Eigenen. Statt sich gesund vom Gegenüber abzugrenzen, distanzieren sie sich von ihrem Eigenen.
Das hat verwirrende Folgen: Sie können nicht sicher unterscheiden zwischen Eigenem – und Fremden. Sie können deshalb eigene Grenzen nicht wahrnehmen und schützen. Sie können fremde Grenzen nicht wahrnehmen und respektieren Sie tendieren dazu, sich in „fremden Räumen“ zu engagieren, sich benutzen zu lassen für fremde Interessen, so als hätte das etwas mit “Liebe“ zu tun, als würde das ihrem Leben Sinn und Wert geben. Sie lassen zu, dass sich andere in ihrem „Zuständigkeits-Raum“ einmischen – als hätten sie nicht einen eigenen Raum und das Recht, ihn zu schützen (Abgrenzungsverbot!) Ohne das Bewusstsein für ihren Wesenskern, und ihr Recht darauf, einen eigenen Raum zu haben, können sie diesen Raum nicht befreien von fremden Elementen. Im Gegenteil, sie haben gelernt, dass Abgrenzung verboten bzw. egoistisch ist. Daher können sie nicht mit ihrem eigenen Wesenskern, ihrem „SELBST“ verbunden sein. Denn erst wenn sie ihren eigenen Raum befreit haben von allem Fremden, das nicht kompatibel ist mit ihrem Selbst, zeigt sich ihr wahres Selbst. Das gehört zwar als Potential zu ihrer „Grundausstattung“ – unverlierbar und unzerstörbar. Aber wie wir täglich sehen, muss dies Potential erst „geweckt werden“ durch die bedingungslose wahre Liebe der Eltern. DAS SYMBIOSEMUSTER UMFASST ALSO FEHLENDE ABGRENZUNG („VERBOT“) MIT FEHLENDER SELBST-VERBINDUNG. DURCH EIN GEZIELTES „ABGRENZUNGSTRAINING“ KANN JEDOCH DIE ABGRENZUNGSFÄHIGKEIT UND DIE WAHRNEHMUNG FÜR GRENZEN WIEDER HERGESTELLT WERDEN.