ich bin neu hier in deinem Forum und habe mich anhand meines Profils soweit vorgestellt. Ich bin systemtherapeutisch ausgebildet und arbeite in diesem Bereich mit mir selbst und anderen. Seit etwa 3 Jahren verfolge ich interessiert deine Arbeit und möchte mich für die Inspiration, die ich durch dich erfahren habe auf diesem Weg bedanken. (Im offenen Forum bin ich, weil ich davon ausgehe, dass das geschlossene für die Therapeuten gedacht ist, die bei dir persönlich in Ausbildung waren? Stimmt das so?)
Meiner Erfahrung nach, ist es grade bei in der Kindheit traumatisierten Erwachsenen - die sich ja umsomehr um die Liebe ihrer Eltern bemühen bzw. sehr viel mehr unter dem Autonomieverbot leiden - notwendig wichtig, dass sie im Aufstellungsprozess nicht ganz ohne Eltern dastehen - auch nicht kurzfristig, also zwischen Loslösung in die Autonomie (Rückgabe/Rücknahme) von Mutter/Vater und bevor sie sich mit ihren eigenen kindlichen-erwachsenen-körperlichen Anteilen verbinden.
Experimentell habe ich vor der eigentlichen Aufstellung eine geführte Meditation angeboten, in der - unabhängig von den bestehenden "schädlichen" Bindungen - eine Verbindung mit universellen Eltern entstehen konnte. Die Loslösung innerhalb der Aufstellung gelang meines Erachtens nach sehr viel einfacher.
In einigen weiteren Aufstellungen ergänzte ich den von dir inspirierten Ansatz wie folgt:
Ich ließ Stellvertreter für den Anliegenträger, den kindlichen Selbstanteil, den erwachsenen-Selbstanteil und die universelle Eltern aufstellen zzgl. der (in diesem Fall) Mutter, von der es sich zu lösen galt. Auch hier gelang der Lösungsprozess wesentlich einfacher, z.B. war eine optische Trennung von der Mutter nicht mehr nötig, sondern der sich Lösende konnte - unterstützt (genährt) von den universellen Eltern - der Mutter direkt und aufrecht gegenübertreten, ihr sogar in die Augen schauen und sich lösen (die Kraft die dabei wahrzunehmen war, ist außerordentlich wohltuend gewesen)
Bei der Annahme der Selbstanteile (verschmelzen) hatte ich den Eindruck, dass der universelle mit dem erwachsenen Anteil "gleich" wurde, also neben den Selbstanteilen im eigenen inneren Raum keinen eigenen Platz beanspruchte.
Gern würde ich deine Meinung dazu erfahren und dich um weitere Informationen (Erfahrungen) über den "Körper-Selbst-Anteil" bitten.
hallo mareen, wie schön, dass du aus dem unsichtbaren auftauchst und dich erkennbar machst! das geschützte forum ist für beiträge gedacht, die nur für therapeuten - auch solche, die nicht bei mir ausgebildet sind - zugänglich sein sollen, z.b. wenn es um eigene probleme oder um "schwierige" situationen geht. zu deinen fragen: bei trauma ist die reihenfolge der lösungsschritte etwas anders. vor der konfrontation mit dem "täter" - der für einen dissoziierten klienten traumatisierend sein könnte - erfolgt die annäherung an die abgespaltenen selbstanteile. der täter wird erst danach aufgestellt. und zwar in in "verdünnter" form:je nach intensität der destruktiven energie als stuhl, als kissen auf dem boden oder nur als "fleck" auf dem boden. damit der klient nicht - von kindlichen gefühlen überwältigt - für den lösungsprozess blockiert ist. dass der universelle mit dem erwachsenen Anteil "gleich" wurde mit "universellen eltern" hab ich noch nicht gearbeitet. auch den begriff "höheres selbst"vermeide ich. stellst du ein "universelles" selbst auf? liebe grüsse ero langlotz in magdeburg gibt es susanne pummerer, die an dieser arbeit interessiert ist!
ach so, dann kann ich dem geschlossenen Forum also auch beitreten, danke für die Information und Möglichkeit...
Tatsächlich habe ich 5 Personen gleichzeitig stehen gehabt: den Klienten, seinen kindlichen und seinen erwachsenen Anteil, die universellen Eltern (als eine Person) und den "Täter" zu dem ja das Autonomieverbot besteht. Die universellen Eltern zeigten sich durch den ganzen Prozess entlastend und unterstützend für den Klienten.
So wirkten sie verbindend und erlaubend zwischen den Selbstanteilen und den Klienten, in einem Fall halfen sie auch beim Trainsfair von Schwerem bzw. Energien zwischen dem "Täter" und dem Klienten. Als ob sie da "nährend" oder "ausgleichend" wirkten, wo es sonst dem Klienten viel Mut bzw. Überwindung abverlangt.
Ich weiß nicht, ob der Begriff "universelle Eltern" etwas mit dem "höheren Selbst" zu tun hat. Rein kognitiv würde ich sagen, dass sie ein Gegenpol für das verinnerlichte Bild der eigentlichen Eltern des Klienten darstellen. Universell also, weil sie sich tatsächlich universell verhalten haben.
Man könnte auch sagen: "optimale Ersatzeltern" oder eben "die Kraft", die in der Aufstellung punktuell genau da "nachbeeltert" hat, wo es not-wendig war.
Auch erkenne ich nach deiner Erklärung dass die "Reihenfolge der Lösungsschritte" bei dir tatsächlich anders herum verläuft und bin grade selbst sehr erstaunt darüber.
hallo mareen, Ich weiß nicht, ob der Begriff "universelle Eltern" etwas mit dem "höheren Selbst" zu tun hat. Rein kognitiv würde ich sagen, dass sie ein Gegenpol für das verinnerlichte Bild der eigentlichen Eltern des Klienten darstellen. Universell also, weil sie sich tatsächlich universell verhalten haben.
Man könnte auch sagen: "optimale Ersatzeltern" oder eben "die Kraft", die in der Aufstellung punktuell genau da "nachbeeltert" hat, wo es not-wendig war. bei der beziehungsklärung zu den eltern stelle ich auch für die eltern deren selbst dazu - mit dem sie vielleicht nicht gut verbunden sind. das selbst der eltern ist nicht verwirrt, und kann bei der klärung behilflich sein. ausserdem gibt es die möglichkeit, zu überprüfen, ob ein klient dem elterntei "dessen selbst" ersetzen wollte. nach meiner beobachtung spüren klienten, wenn ein elternteil nicht bei sich selber ist. bisweilen versuchen sie dem verwirrten elternteil diesen klaren, nicht verwirrten selbstanteil nahezubringen. sie stellen alle eigenen bedürfnisse zurück und versuchen - mit tausend antennen - zu spüren, was der elternteil braucht, damit es ihm ganz gut geht. das fühlt sich sehr selbstlos und edel an, "so edel, dass man vor sich selber auf die knie gehen könnte". aber leider ist es eine illusion und der preis für diese illusion ist hoch: die klienten können nicht mit sich selber verbunden sein. liebe grüsse ero